Dringlichkeitsantrag: Unsere Kinder schützen - Aufklärung über verbotenen Weichmacher „DnHexP“!

21. Februar 2024

Umweltpolitische Sprecherin Anna Rasehorn: Jede dritte Urinprobe belastet – welche Informationen liegen den Behörden vor und wie will die Staatsregierung gegensteuern?

Die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag fordert in ihrem Dringlichkeitsantrag der morgigen Landtagsdebatte einen Bericht über die Chemikalie DnHexP, die in zahlreichen Urinproben nachgewiesen wurde. Die umwelt- und verbraucherschutzpolitische Sprecherin Anna Rasehorn betont: "Der Weichmacher Di-n-hexyl-Phthalat (DnHexP) ist seit 2023 in der EU verboten. Trotzdem wurde sein Abbauprodukt bei der 6. Deutschen Umweltstudie in jeder dritten Urinprobe nachgewiesen. Wir wollen von der Staatsregierung wissen: Welche Informationen zur Verbreitung der Chemikalie liegen den Behörden vor? Welche Untersuchungen wurden bisher durchgeführt? Welche Gegenmaßnahmen könnten eingeleitet werden? Und: Inwieweit greifen die Importkontrollen an den bayerischen Grenzen – und ist das zuständige Personal ausreichend geschult?"

Aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften wurde die Chemikalie häufig spröden Kunststoffen wie beispielsweise PVC beigemischt und fand somit vor 2023 einen relativ breiten Anwendungsbereich. Laut Toxikologen des Umweltbundesamtes dürfte der Weichmacher aufgrund des Verbots allerdings nicht mehr im menschlichen Körper vorkommen und weise daher auf ein Problem größeren Ausmaßes hin.

Besonders besorgniserregend: Folgen der Belastung mit „DnHexP“ könnten Schädigungen der Fortpflanzungsorgane männlicher Föten und ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Adipositas oder Bluthochdruck sein. Rasehorn: "Alarmierend ist auch, dass die verbotene Substanz gerade in vielen Urinproben von Kindern festgestellt wurde. Die Menschen in Bayern haben ein Recht dazu, über den Kenntnisstand und die Maßnahmen gegen die Belastung umfassend informiert zu werden."

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