Im Vorfeld des Internationalen Frauentags am 8. März ruft die SPD im Landtag zu mehr Schutz für von Gewalt betroffenen Frauen auf. Jedes Jahr werden in Bayern rund 50.000 Frauen Opfer von Gewalt. Doch immer noch gibt es in Bayern zu wenige Frauenhausplätze, jede zweite nach Hilfe suchende Frau muss abgewiesen werden. Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Bayerischen Landtag fordern mehr Hilfsangebote für Frauen und mehr Mittel für Prävention.
In ihrem Antrag, der morgen (29. Februar) im Sozialausschuss des Landtags beraten wird, betont die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und parlamentarische Geschäftsführerin Dr. Simone Strohmayr: „Gewalt gegen Frauen ist ein gravierendes gesellschaftliches Problem. Jede dritte Frau ist von häuslicher Gewalt betroffen. Jeden dritten Tag wird eine Frau in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht. Jeden Tag versucht ein Mann, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Deshalb brauchen wir schnellstmöglich ein Frauenhaus pro Landkreis und kreisfreier Stadt.“ Zudem solle es einen Schutzplatz für Frauen pro 7.500 Einwohnerinnern und Einwohnern sowie einen Schutzplatz für die Kinder der Frauen geben.
Die SPD-Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag, Doris Rauscher, fordert einen raschen Ausbau von Beratungseinrichtungen, die erste Anlaufstellen für bedrohte Frauen sein können: „Mit nur 35 Beratungsstellen in ganz Bayern können diese wichtigen ambulanten Angebote von vielen Frauen nicht genutzt werden. Deshalb brauchen wir mehr Hilfsangebote in ganz Bayern und eine Stärkung der Präventionsarbeit."
Die Sozialdemokratinnen erinnern auch an die seit 2019 geltende Richtlinie für die Förderung von Frauenhäusern, Fachberatungsstellen und Interventionsstellen, die bislang keine entscheidenden Verbesserungen in Bezug auf die Personalausstattung der Frauenhäuser bewirkt hat. Hier brauche es eine Aufstockung von zwei Stellen für jeweils sieben Frauenhausplätze.