Fraktionschef Florian von Brunn: Es ist unerträglich, wenn wir Steuergelder an einen Staatsfeind geben - damit muss Schluss sein!
Eine Firma des Bauunternehmers Hans-Ulrich Kopp, der nach der Recherche von Correctiv am Rechtsextremisten-Treffen in Potsdam teilgenommen hat, bekam zwei Mal öffentliche Aufträge im Freistaat Bayern. 2015 und 2021 hat sein Unternehmen Lautenschlager + Kopp GmbH & Co. KG zwei Bauaufträge in Schwaben erhalten: einen Auftrag vom Staatlichen Bauamt Augsburg sowie einen Auftrag vom Staatlichen Bauamt Kempten für die Schlösser- und Seenverwaltung in Hohenschwangau (Ostallgäu).
Das ergab eine Anfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Florian von Brunn an die Staatsregierung. Außerdem war Lautenschlager + Kopp nach eigenen Aussagen auch am Bau des FC Bayern Campus in München beteiligt.
Von Brunn fordert aufgrund dieser Erkenntnisse, dass Staatsregierung und öffentliche Stellen in Zukunft keine solchen Aufträge mehr erteilen: "Ich finde es unerträglich, wenn wir jemandem Steuergelder geben, der gegen unsere Verfassung und Demokratie arbeitet - also einem Staatsfeind. Vielleicht war das damals noch nicht bekannt. Aber jetzt muss damit Schluss sein. Auch private Auftraggeber wie zum Beispiel der FC Bayern sollten sich in Zukunft darüber informieren, wem sie Aufträge erteilen. Vor allem, wenn die Gefahr besteht, dass mit Geld aus solchen Aufträgen Naziaktivitäten finanziert werden!"
Der Stuttgarter Bauunternehmer Hans-Ulrich Kopp hat nicht nur an dem Potsdamer Treffen von Politikern der AfD und bekannten Rechtsextremisten Ende November 2023 teilgenommen. Er bewegt sich auch seit Langem in rechtsextremen Kreisen.
Kopp gilt auch als Mitglied der pflichtschlagenden Münchener Burschenschaft "Danubia", die seit 2001 regelmäßig im bayerischen Verfassungsschutzbericht auftaucht und deren aktive Mitglieder seit Jahren auch kontinuierlich vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
Anhang:
zusätzliche Informationen auf Anfrage.