Trotz kranker Wälder: Bayerische Staatsforsten streichen hunderte Stellen – SPD fordert mehr Personal

19. Juni 2024

Bayerns Wälder leiden massiv unter den Folgen des Klimawandels: Nur noch jeder zehnte Baum ist gesund. Statt die bayerischen Wälder mit ausreichend Geld und Personal zu schützen, haben die Bayerischen Staatsforsten in zehn Jahren rund 200 Stellen abgebaut. Das zeigt eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion.

„Um das Ökosystem Wald langfristig zu bewahren, müssen wir unsere Wälder umbauen und klimaresistente Baumarten ansiedeln. Das geht aber nicht ohne die passenden personellen und finanziellen Mittel. Dass bei den Bayerischen Staatsforsten massiv Stellen gestrichen wurden, ist dabei höchst kontraproduktiv“, so Martina Fehlner, SPD-Abgeordnete aus Aschaffenburg und stellvertretendes Beiratsmitglied der Bayerischen Staatsforsten. (Hier zur Anfrage)

Bereits jetzt gelten fast 80 Prozent der deutschen Waldbestände als gefährdet bis stark gefährdet. „Die zunehmende Trockenheit und Schädlinge machen unseren Wäldern schwer zu schaffen. Deshalb muss der Waldumbau endlich ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Die Zeit drängt“, so Fehlner weiter.

Gerade bei Waldarbeiterinnen und Waldarbeitern, die für den Umbau und die Waldpflege besonders wichtig sind, wurden zuletzt Stellen abgebaut. „Überall fehlt es an ausgebildetem Fachpersonal – sowohl bei den Staatsforsten als auch im Privatwald. Bei einem Schädlingsbefall muss aber schnell gehandelt werden, um den übrigen Bestand zu schützen. Wenn dann das Personal fehlt, entsteht ein unumkehrbarer Schaden“, ergänzt Holger Grießhammer, forstpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und Beiratsmitglied der Bayerischen Staatsforsten.

Für Fehlner und Grießhammer besteht daher dringender Handlungsbedarf: „Wir brauchen in Bayern schnell mehr gut ausgebildetes Personal in der Forstverwaltung. Die Stellenkürzungen müssen rückgängig gemacht werden“, fordern die beiden.

Auch eine Rückkehr zu mehr Forstrevieren wäre sinnvoll. Im Zuge einer Reform halbierte sich die Zahl der Reviere auf 370 – das bedeutet längere Anfahrtswege und weniger Arbeitszeit vor Ort. „Mehr und damit kleinere Forstreviere würden das Personal zusätzlich entlasten und könnten den Waldumbau noch effektiver voranbringen“, so Fehlner.

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