Bildungspolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr: Es ist respektlos, Lehrerinnen und Lehrer mit Befristungen abzuspeisen – So wird Lehrermangel nicht behoben!
In den letzten Jahren ist die Anzahl der befristeten Verträge für Lehrkräfte deutlich gestiegen. Das geht aus einer Anfrage der bildungspolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr an die Staatsregierung hervor. Von 2013 bis 2023 sind die Befristungen von 5462 auf 9554 Stellen angestiegen. Strohmayr: „Wir klagen über Lehrermangel, allerorts fallen Stunden aus, die Klassen sind viel zu groß. Und dann behandelt die Söder-Regierung die Menschen, die Kinder unterrichten wollen, noch derart respektlos und schickt sie von Befristung zu Befristung!“ Viele dieser Verträge enden im nächsten Monat. Ob es im September für sie weitergeht, wissen viele dieser Lehrkräfte nicht.
Der größte Anteil der Befristungen entfällt auf die Grund- und Mittelschulen. Waren dort 2013 noch 991 Lehrerinnen und Lehrer nur auf Zeit eingestellt, waren es zehn Jahre später bereits 5354. „Bekanntlich fehlen an Grund- und Mittelschulen die meisten Lehrerinnen und Lehrer. Hier wäre es auch am wichtigsten, Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern – auf den weiterführenden Schulen ist es meist schon deutlich schwieriger, Defizite aufzufangen. Wie soll das gehen, wenn es nicht genug Lehrer gibt?“
Strohmayr fordert die Söder-Regierung auf, sich auf die Seite der Lehrkräfte zu stellen: „Wie jeder andere Arbeitgeber kann auch der Freistaat unbefristet einstellen. Im Interesse unserer Kinder sollte er das bei seinen Lehrkräften auch tun!“