Bildungsdampfer in Seenot: SPD fordert Kurswechsel in Bayerns Bildungspolitik

25. Juli 2024

Der bayerische Bildungsdampfer ist in Seenot geraten. Auf der heutigen Pressekonferenz des BLLV mit Schülerinnen- und Schülervertretungen wurde das deutlich. Die beiden bildungspolitischen Sprecherinnen der SPD-Landtagsfraktion fordern deshalb einen Kurswechsel in Bayerns Bildungspolitik. „Politische Fehleinschätzungen, nicht zielführendes Handeln und das aktive Wegschauen bei sich abzeichnenden Problemen – das müssen nun die Schülerinnen und Schüler ausbaden“, kritisiert Nicole Bäumler. „Die bayerische Staatsregierung spielt leichtfertig mit der Bildung unserer Kinder und Jugendlichen. Es braucht jetzt einen Kurswechsel“, fordert Dr. Simone Strohmayr.

„Die Schülerinnen und Schüler sprechen ganz reale Probleme an, mit denen sie jeden Tag konfrontiert werden und sie machen sich Gedanken und Sorgen um ihre Zukunft“, erklärt Strohmayr. „Es ist endlich an der Zeit, mutige Entscheidungen zu treffen und die bayerische Schule fit zu machen.“

Die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag fordert daher:

  • Bildung muss kostenlos sein: Eine echte Lern- und Lehrmittelfreiheit muss endlich an Bayerns Schulen umgesetzt werden und der Weg zur Schule und zurück muss kostenlos sein – für alle Schülerinnen und Schüler ausnahmslos.
  • Längeres gemeinsames Lernen: Sämtliche Bildungsstudien zeigen es, der geschilderte Schulalltag der jungen Menschen unterstreicht es: Eine frühzeitige Aufteilung in Schularten ist weder pädagogisch sinnvoll, noch trägt es zur Bildungsgerechtigkeit bei oder leistet einen Beitrag zu einer erfolgreichen Bildungsbiografie.
  • Demokratie leben: Politische Bildung ist nicht nur ein theoretischer Unterrichtsinhalt und eine Querschnittsaufgabe aller Fächer, sondern muss auch praktisch erlebt und geübt werden. Junge Menschen sollen lernen, wie sie ihre Meinung bilden und sich politisch beteiligen können.
  • Digitalisierung vorantreiben: Die digitale Ausstattung und Infrastruktur an den bayerischen Schulen ist flächendeckend noch lange nicht auf dem Stand, auf dem sie sein sollte. Die BayernCloud Schule steckt noch immer in den Kinderschuhen und Digitalität bei Lehrkräften muss durch Fortbildungen unterstützt werden. Außerdem müssen diese durch IT-Fachkräfte von administrativen Aufgaben entlastet werden.
  • Multiprofessionelle Teams und psychologische Betreuung: Ein gutes Bildungsteam an den Schulen besteht nicht nur aus Lehrkräften, sondern aus weiteren pädagogischen Fachkräften, die sich ergänzen und auf die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen können. Außerdem braucht es dringend einen Ausbau der psychologischen Betreuung an den Schulen.

„Damit der Bildungsdampfer wieder seetüchtig gemacht werden kann und nicht alle Passagiere – Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte – baden gehen, braucht es jetzt endlich ein beherztes und nach vorne gerichtetes Agieren der Staatsregierung“, so Bäumler abschließend.

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