SPD: Wir fordern echte Sprachförderung statt bürokratischer Tests für Bayerns Vorschulkinder

16. September 2024

Heute beschließt das bayerische Kabinett die Einführung von Sprachtests für Kinder im Vorschulalter. Doris Rauscher, Vorsitzende des Sozialausschusses im Bayerischen Landtag, stellt dazu klar: „Statt bürokratischer Testverfahren brauchen wir flächendeckend Sprachkurse für alle Kinder, die Unterstützung benötigen. Allein aus Bordmitteln können die Kitas das Angebot nicht stemmen. Höchste Zeit, dass CSU und FW zusätzlich Geld und Personal bereitstellen.“

„Wir wollen, dass unsere Kleinsten ab dem Kindergartenalter die gleichen Chancen auf gute Bildung bekommen und diejenigen, die sprachliche Schwierigkeiten haben, gefördert werden. Das ist absolut wichtig! Doch dazu müssen wir viel stärker in die sprachliche Bildung der Kinder investieren! Statt komplizierter Tests brauchen wir endlich einen Wumms im Kitabereich: mehr Geld und mehr Personal für die Sprachkurse – und zwar bayernweit!,“ so Doris Rauscher.

„Mit ihrem Gesetzentwurf gaukeln CSU und Freie Wähler vor, dass Tests allein zu besseren Sprachkompetenzen führen. Das ist kompletter Quatsch“, so Rauscher. Rauschers Anfrage zeigt auch, dass CSU und Freie Wähler die Kitas bei dem Ausbau der Sprachförderung im Stich lassen. Sie sollen die Organisation der Sprachförderung allein mit den vorhandenen Fachkräften leisten. Dazu zählen das Ausstellen von Bescheinigungen an die Eltern, die örtliche Zuteilung zu Kursen sowie die Beförderung zu den Sprachkursen. Die Kitas bekommen hierfür weder mehr Personal noch mehr Geld. „Das kann so nicht funktionieren. Erzieherinnen und Erzieher arbeiten schon längst nahe dem Kollaps“, so Rauscher.

Die Anfragen der SPD-Landtagsfraktion an die Staatsregierung belegen zudem auch, dass die Staatsregierung in Sachen Sprachförderung von Vorschulkindern vielfach im Blindflug unterwegs ist. So wird beispielsweise nicht erhoben, wie sich der Sprachstand der Kinder in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Unbekannt ist den Ministerien auch, ob derzeit überhaupt allen Kindern, die einen Sprachförderbedarf haben, ein Platz in einem Vorkurs Deutsch angeboten werden kann. Genauso gibt es keine genauen Angaben darüber, wie oft Kurse wegen Personalmangels ausfallen. Aus den Daten des Ministeriums geht lediglich hervor, dass die Zahl der angebotenen Stunden im Vorkurs Deutsch abnimmt, während die Zahl der Kinder, die einen Kurs besuchen, zunimmt.

Dazu Rauscher: „Die Staatsregierung setzt stur auf bestehende Strukturen, ohne zu wissen, ob und wie diese in der Realität funktionieren. CSU und Freie Wähler dürfen sich nicht aus der Affäre ziehen und sagen: Kitas, macht mal!"

Hier finden Sie die Anfragen: 1, 2, 3.

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