SPD: Überstürzte Einführung von Sprachtests zurückziehen und überarbeiten!

25. September 2024

Kinder mit schwachen Deutschkenntnissen brauchen die beste Förderung. Doch das neue Gesetz zur Einführung von Sprachtests und Sprachförderung verfehlt diesen Anspruch krachend. Anlässlich der morgigen (26.09.) Landtagsdebatte kritisiert die SPD-Bildungspolitikerin Dr. Simone Strohmayr: „Nach Plänen von CSU und Freien Wählern sollen alle Kinder zwar getestet werden, ob sie dann auch einen Sprachkurs erhalten, bleibt ungewiss. Deswegen muss die Staatsregierung hier nachbessern und allen Kindern mit Förderbedarf die notwendige Unterstützung garantieren.“

Die bildungspolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr fordert die Staatsregierung auf, den Gesetzentwurf zur Einführung und Durchsetzung verbindlicher Sprachstandserhebungen und Sprachfördermaßnahmen vor der Einschulung zurückzuziehen und schleunigst nachzubessern. „Der Gesetzentwurf hat erhebliche Mängel und wird von den kommunalen Spitzenverbänden zu Recht abgelehnt. Die Kommunen bleiben zum Teil auf den Kosten sitzen und für die Familien, deren Kinder Sprachförderbedarf haben, ist nicht sichergestellt, dass tatsächlich alle wirksame Förderung bekommen“, erklärt die SPD-Politikerin.

Die SPD unterstützt das Anliegen der Sprachförderung und auch die Testung für gute Startbedingungen für alle Kinder in der Schule, doch ein so wichtiger Gesetzentwurf muss von allen getragen werden und umsetzbar sein. „Die Staatsregierung nimmt das Thema Integration nicht ernst und unterschätzt den Förderbedarf“, erklärt Strohmayr. Konkret fordert die Bildungspolitikerin ein neues Konzept für die Sprachförderung und mehr qualifiziertes Personal in Kitas und Schulen. Die Kurse müssten dort stattfinden, wo die Kinder sind. Weite Wege seien unzumutbar, so Strohmayr.

Zudem dürfe die Gruppengröße bei den Sprachkursen acht bis zehn Kinder nicht überschreiten. Der Gesetzentwurf sieht lediglich 30 Stellen für qualifizierte Beratungslehrkräfte vor. Zudem investieren CSU und Freie Wähler im Landtag und die Staatsregierung nur etwa rund 2,5 Millionen Euro, während alle weiteren Kosten von den Kommunen und Trägern zu bezahlen sind. Strohmayr: „Sprachförderung und Integration sind von entscheidender Bedeutung für den Schulerfolg. Die Staatsregierung ist gefordert, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen und erheblich mehr zu investieren!“

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