SPD-Dringlichkeitsantrag: Schluss mit unangekündigten Tests an Schulen

25. September 2024

Unangekündigte schriftliche Tests und Abfragen sind Schule von gestern. Für Schülerinnen und Schüler bedeuten sie unnötigen Druck, Stress und möglicherweise schlechte Noten, nur, weil das Wissen in einem Moment nicht abrufbar ist. Für die SPD-Bildungspolitikerin Nicole Bäumler ist klar: „Eine moderne Schule kommt ohne unangekündigte schriftliche und mündliche Tests aus! Statt kurzfristigem Auswendiglernen müssen wir langfristiges Lernen und Verstehen fördern. Kultusministerin Stolz muss ihren Job machen und jetzt eine offene Debatte führen.“

Im Vorfeld der morgigen (26.09.) Landtagsdebatte nimmt die SPD-Fraktion Kultusministerin Stolz per Dringlichkeitsantrag in die Pflicht. Die bildungspolitische Sprecherin Nicole Bäumler betont: „Unser Schulsystem braucht dringend Reformen und eine neue Denkweise. Söder sollte hier nicht den Kultusminister spielen, sondern Frau Stolz ihre Arbeit machen lassen. Wir müssen im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler denken und die Rahmenbedingungen für das Lernen weiterentwickeln.“ Ein Ende der „Exen“ wünschen sich auch über 20.000 Menschen, die die Petition „Schluss mit Abfragen und Exen!“ unterschrieben haben. Unterstützung kommt auch von Verbänden und aus der Wissenschaft.

Aus Sicht von Nicole Bäumler, die ausgebildete Lehrerin ist, sind unangekündigte Tests nicht der richtige Weg, um langfristig Wissen zu vermitteln. Bäumler betont: „Schülerinnen und Schüler lernen nicht aus Interesse oder Freude, sondern aus Angst. Auch hängt die Note zum Teil vom Zufall ab und ob Kinder und Jugendliche an einem bestimmten Tag vorbereitet sind oder nicht. Es ist längst wissenschaftlich belegt, dass die Leistungen bei angekündigten Tests größer sind und die Lernerfolge wachsen. Langfristig brauchen unsere Schülerinnen und Schüler vor allem Selbstständigkeit, Fähigkeit zur Problemlösung, Teamarbeit und im Umgang mit Heterogenität. Das funktioniert auch mit angekündigten Tests.“

Auch sei es in Bayern bereits möglich, die Leistungserhebung ohne unangekündigte Tests durchzuführen. Mit gutem Beispiel voran geht etwa das Gymnasium in Pfarrkirchen. In einer vorgeschalteten Probephase hatten einige Fachschaften Stegreifaufgaben und andere nicht. Ein Leistungsunterschied konnte nicht festgestellt werden. Für die Schülerinnen und Schüler war der Unterricht besser planbar.

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