SPD: Tunnel statt Mauer durch den Münchner Osten

21. Oktober 2024

Mehrere Kilometer lang, 33 Meter breit: Sollten beim Ausbau der Bahnstrecke Daglfing-Johanneskirchen die Pläne der Deutschen Bahn umgesetzt werden, droht dem Münchner Osten eine nahezu unüberwindliche Schneise. Das will die SPD-Landtagsfraktion unbedingt verhindern und unterstützt daher nachdrücklich die Forderung der Stadt München nach einem mindestens 2,7 Kilometer langen Tunnel. Der ist zwar teurer, aber im Interesse des Stadtbilds und speziell auch des dort geplanten Wohnviertels für 30.000 Einwohner unbedingt erforderlich. „Hier muss der Freistaat Verantwortung übernehmen und eine finanzielle Beteiligung prüfen“, fordert die verkehrspolitische Sprecherin Sabine Gross. „Wir dürfen die Menschen nicht im Stich lassen. Es gilt, eine Mauer durch den Münchner Osten zu verhindern.“

Nach Auskunft der Deutschen Bahn ist der Ausbau sowohl ebenerdig mit sechs Meter hohen Schallschutzwänden als auch im Tunnel möglich. Finanziert werden könne allerdings nur die kostengünstigere Lösung. Das will Sabine Gross der Bahn nicht durchgehen lassen und fordert von der Staatsregierung, die Stadt München bei ihrem nachvollziehbaren Einsatz für einen Tunnel zu unterstützen. „Der Münchner Osten darf nicht in zwei Teile zerfallen.“ Auf dem Dach eines Tunnels könnten Grünflächen, Spielplätze oder Radwege entstehen, die als Erholungsflächen attraktiv und obendrein gut fürs Klima sind. Auch nach Auffassung des Münchner Planungsreferats überwiegen die städtebaulichen, verkehrlichen und stadtklimatischen Vorteile eines Tunnels „bei Weitem“.

Das Bahnnetz im Freistaat ist an vielen Stellen marode: eingleisige Strecken, veraltete Stellwerke, immer mehr unpünktliche Züge. Um den Personen- und Güterverkehr zu verbessern, soll die Strecke Daglfing-Johanneskirchen viergleisig werden – aus Sicht der SPD ein wichtiger Beitrag für die Attraktivität der Bahn und damit auch für den Umweltschutz. Sabine Gross: „Prinzipiell ist der viergleisige Ausbau im Münchner Osten für ganz Bayern bedeutsam. Wir wollen endlich den Bahnanschluss des Münchner Flughafens verbessern. Bei einem derart wichtigen Projekt sollte nicht nur aufs Geld geschaut werden, denn eine Mauer durch München wäre eine städtebauliche Todsünde.“

Die SPD hat daher das Thema als Dringlichkeitsantrag eingebracht, der am kommenden Dienstag im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags diskutiert wird.

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