Münchner Trinkwasserversorgung: SPD plädiert für Gemeinsinn statt Partikularinteressen

27. November 2024

Sauberes Trinkwasser für 1,6 Millionen Münchnerinnen und Münchner: Es steht viel auf dem Spiel angesichts der Blockadehaltung des Landratsamts Miesbach, das mit juristischen Spitzfindigkeiten eine Ausweisung des Wasserschutzgebietes im Mangfalltal auf die lange Bank schiebt – assistiert von CSU, Freien Wählern und Grünen, die gemeinsam mit der AfD eine entsprechende Petition im Umweltausschuss noch unterstützten. „Gemeinwohl geht vor Eigennutz“, ärgert sich die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Anna Rasehorn. „Wir als SPD haben als einzige Fraktion im Landtag für die Interessen der Münchner gestimmt. Wasser ist wichtiger als Machtspielchen – und wichtiger als Profit.“ Die Landtags-SPD unterstützt ausdrücklich die sozialdemokratisch geführte Münchner Stadtspitze, die Wasserversorgung der Landeshauptstadt auf Basis der bestehenden Altrechte zu sichern.

München bezieht aus dem Mangfalltal rund 80 Prozent seines Trinkwassers. Voraussetzung dafür ist, dass rund um die Quellen ein Wasserschutzgebiet besteht – das schon seit langer Zeit ausgeweitet werden muss, um dauerhaft die Qualität des Wassers zu sichern. „Dass hier nun ohne Not die seit über 100 Jahren bestehenden Rechte der Stadtwerke München zugunsten von Partikularinteressen angezweifelt werden, wird der Bedeutung einer guten Trinkwasserversorgung nicht gerecht“, erklärt Anna Rasehorn.

Merkwürdig findet die Augsburger Abgeordnete vor allem, wie gleichgültig den anderen Landtagsfraktionen die Grundbedürfnisse der Münchner Bürgerinnen und Bürger sind. „Dabei sind die Grünen sogar Teil der Münchner Stadtregierung. Im Landtag aber kämpfen sie gegen die gesetzlich vorgeschriebene Ausweisung eines Wasserschutzgebiets und damit gegen eine gesunde Wasserversorgung für die Stadt München.“ Rasehorn fürchtet, dass die neu entdeckte Leidenschaft für juristische Spitzfindigkeiten nach der Landeshauptstadt auch andere bayerische Metropolen treffen könnte. „Großstädte können ihren Wasserbedarf logischerweise nicht auf eigenem Grund und Boden decken“, so Rasehorn. „Ich appelliere an den Gemeinschaftssinn in Bayern. Lassen wir uns nicht auseinanderdividieren.“

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