Beratungsstellen, die auf den Schutz vor sexualisierter Gewalt gegen Kinder spezialisiert sind, benötigen endlich eine verlässliche Finanzierung. Darauf drängen die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag und der Kinderschutzbund Nürnberg e.V. Per Antrag im Sozialausschuss fordert die SPD daher die Staatsregierung auf, ein eigenes Förderprogramm für Kinderschutz-Beratungsstellen zu schaffen. „Kinderschutz geht uns alle an. Es ist unsere Pflicht, den Schutz von Kindern stärker in den Mittelpunkt zu rücken“, betont Doris Rauscher, Vorsitzende des Sozialausschusses und familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Die Problematik wird durch alarmierende Zahlen des Bundeskriminalamts untermauert: Im Jahr 2023 registrierten die Strafverfolgungsbehörden allein in Bayern 1.882 Fälle von sexuellem Missbrauch. Besonders gravierend: Fachberatungsstellen, die auf diese Themen spezialisiert sind, erhalten bisher keinerlei direkte Förderung vom Freistaat Bayern. „Diese Zahlen zeigen, wie dringlich unser Handeln ist. Kinder und Jugendliche brauchen Schutzräume und dürfen keine Zukunftsängste haben“, appelliert Doris Rauscher.
Auch die Vorsitzende des Kinderschutzbunds Nürnberg e.V., Gerda Steinkirchner, schlägt Alarm: „In unseren Beratungsstellen sehen wir täglich, wie wichtig präventive Arbeit und verlässliche Unterstützung für betroffene Familien sind. Ohne eine auskömmliche Finanzierung müssen wir Kinder in dieser Situation alleine lassen – das darf nicht passieren.“ Sie fordert, die bestehenden Förderrichtlinien analog zur Unterstützung für Frauenhäuser auf Beratungsstellen im Kinderschutz auszuweiten.
Rauscher stellt klar: „Wir müssen die freien Träger mit einer verlässlichen Finanzierung ausstatten, um langfristig Hilfsangebote zu gewährleisten.“ SPD und Kinderschutzbund Nürnberg e.V. appellieren an die Bayerische Staatsregierung, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und ein klares Signal für den Kinderschutz zu setzen.
Zum Antrag der SPD-Fraktion.