Bayerns Tierheime sind chronisch überlastet. Viele Neuzugänge beschert jedes Jahr das Weihnachtsfest. Die SPD-Landtagsfraktion will das ändern: „Tiere sind keine Geschenke, die man beliebig umtauschen kann. Wer ein Haustier in sein Leben holt, muss das zuvor gut durchdenken“, erklärt Landwirtschaftsexpertin Ruth Müller. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Anna Rasehorn, Sprecherin für Tierschutz, fordert sie eine Aufklärungskampagne und mehr Unterstützung für den Tierschutz.
Jedes Jahr zu Weihnachten verhallen Warnungen von Tierschutzvereinen ungehört: In zahlreichen Wohnzimmern in Bayern sitzen die zuvor ersehnten Hunde, Katzen oder Meerschweinchen mit Schleife als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum. Wenig später wird vielen klar, dass sie die Verantwortung, die mit einem Haustier einhergeht, nicht übernehmen wollen. „So landen viele der vierbeinigen ‚Weihnachtsgeschenke‘ am Ende im Tierheim“, sagt Ruth Müller. Damit dieses Schicksal den Haustieren erspart bleibt, fordert die SPD-Landtagsfraktion in einem Dringlichkeitsantrag die CSU-FW-Regierung auf, mithilfe einer Aufklärungskampagne mehr Bewusstsein zu schaffen.
Die vielen Neuzugänge nach den Feiertagen verschärfen die ohnehin angespannte Lage in bayerischen Tierheimen. Bereits im Doppelhaushalt 2024/2025 haben CSU und FW die Mittel für den Tierschutz gekürzt. „Das war ein echter Affront gegenüber Tierheimen und Tierschützern“, so die tierschutzpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Anna Rasehorn. Dringend notwendige Investitionen wie zum Beispiel für neue, tierschutzgerechte Käfige können unmöglich allein aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen gestemmt werden. „Wir brauchen mehr finanzielle Unterstützung für Bayerns Tierheime. Deshalb werden wir uns in der anstehenden Debatte zum Nachtragshaushalt 2025 mit entsprechenden Anträgen dafür einsetzen.“