Tierschutz und Tierwohl geht uns alle an. Um einen wirksamen Tierschutz in Bayern gestalten zu können, wollen wir vor allem diejenigen unterstützen, die Tierschutz als öffentliche Aufgabe in die Praxis umsetzen: die Tierschutzvereine und die von ihnen betriebenen Tierheime.
Die finanzielle Situation unserer Tierheime ist prekär und muss dringend verbessert werden. Jedes zweite Tierheim in Bayern ist kurz- oder mittelfristig von Insolvenz bedroht. Die hohen Investitionskosten für Sanierungsmaßnahmen (die meisten Tierheime stammen aus den 50er- und 60er-Jahren) sind für die Tierschutzvereine nicht zu stemmen. Auch die Fundtierpauschalen der Kommunen an die Tierheime sind in vielen Fällen nicht ausreichend.
In insgesamt neun Bundesländern gibt es unabhängige Tierschutzbeauftragte, die auf die Einhaltung von Vorschriften, Bedingungen und Auflagen im Interesse des Tierschutzes achten. Bayern ist nicht dabei. Als SPD fordern wir deshalb eine*n Landestierschutzbeauftragte*n.
In Bayern wird fast jeder Tierversuch genehmigt. Damit belegt der Freistaat im Bundesvergleich einen der Spitzenplätze in diesem Bereich. Es fließt allerdings nur ein Prozent der Forschungsgelder in die tierversuchsfreien Forschungsmethoden. Wir wollen die Entwicklung von tierfreien Test- und Forschungsmethoden auch in Bayern vorantreiben und unterstützen.
Dem illegalen Welpenhandel sowie anonymen Tierhandel wollen wir entschieden entgegenwirken. Der illegale Welpenhandel ist europaweit ein brutales Millionengeschäft. Hunde werden zumeist in Osteuropa unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet, um dann in Ländern wie Deutschland auf Onlineportalen zum Verkauf angeboten zu werden. Nach Angaben der EU werden jeden Monat ungefähr 50.000 Welpen zwischen europäischen Ländern gehandelt. Illegale Hundetransporte in Bayern müssen stärker kontrolliert und sanktioniert werden.
Die Einführung eines Hundeführerscheins für Ersthundekäufer*innen begrüßen wir. Hund und Halter*in sollen so für alle Alltagssituationen fit gemacht werden. Der Hundeführerschein ist der Nachweis, dass der Vierbeiner sozialverträglich ist.
Eine große Aufgabe für den Tierschutz und die Tierschützer*innen sind die circa 300.000 frei lebenden, teils kranken Katzen in Bayern und ihre unkontrollierte Vermehrung. Um das Katzenelend zu beenden, fordern wir als SPD eine bayernweite Katzenschutzverordnung.
Wir setzen uns für ein Verbot der Haltung wild lebender Tiere im Zirkus ein. Wildtiere stellen besonders hohe Ansprüche an ihre Haltung und Unterbringung, die in Zirkussen nur schwer umzusetzen sind.
... aus dem Bereich Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finden Sie unter diesem Link auf den Seiten des Bayerischen Landtags.