SPD fordert verbindliche Frauenförderung an bayerischen Hochschulen

SPD fordert verbindliche Frauenförderung an bayerischen Hochschulen

11. Oktober 2016

Gutachten ergibt: Etwa die Hälfte der für eine Professur geeigneten Frauen scheidet aus der wissenschaftlichen Laufbahn aus - Landtags-Ausschuss stimmt morgen über diverse Anträge der SPD ab

Die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, hält eine bessere Förderung von Frauen an Hochschulen für überfällig. Die Münchner Abgeordnete fordert daher eine deutliche Aufstockung der Mittel der bayerischen Hochschulen, damit diese wirksame und nachhaltige Strukturen zur Frauenförderung schaffen können. „Uns gehen aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs zu viele Frauen verloren. Das ist eine unverantwortliche Verschwendung von Talent und Ressourcen und frustriert die Studentinnen“, mahnt Zacharias einen Tag vor der Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag (12.10.2016). Der Ausschuss wird über insgesamt fünf SPD-Anträge zur Frauenförderung an den Hochschulen abstimmen (siehe hier). "Morgen im Ausschuss wird sich zeigen, wie wichtig Minister Spaenle und der CSU die Frauenförderung in Bayern ist", erklärt die SPD-Politikerin. "Diese Anträge kann man gar nicht ablehnen, wenn man den Hochschulstandort Bayern nicht gefährden will!"

Wie ein kürzlich von der SPD in Auftrag gegebenes Gutachten der Frauenakademie München e.V. „Genderreport Bayern“ ergeben hat, gehen dem Wissenschaftsbetrieb durch mangelnde Frauenförderung hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen verloren. Vom Studium bis zur Habilitation sinkt der Frauenanteil in den untersuchten Universitäten um durchschnittlich 26 Prozentpunkte; damit scheidet etwa die Hälfte der potentiell für eine Professur geeigneten Frauen im Verlauf einer wissenschaftlichen Laufbahn an bayerischen Universitäten aus (Das Gutachten finden Sie hier, weitere Informationen hier).

Laut Gutachten konnte sich Bayern in Sachen Gleichstellung in den letzten Jahren nicht verbessern und nimmt zusammen mit Thüringen die letzten Plätze ein. Während Nordrhein-Westfalen für die Frauenförderung an Hochschulen 2013/14 drei Millionen für 36 Hochschulen ausgegeben hat, wendete Bayern für 26 Hochschulen nur 210.000 Euro auf.

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