Schlechtes Zeugnis für die Staatsregierung

Schlechtes Zeugnis für die Staatsregierung

14. Februar 2020

Unterrichtsausfall in Bayern zu hoch - 11,5 Prozent des Unterrichts an Realschulen nicht planmäßig gehalten

Anlässlich des Zeugnistages am heutigen Freitag (14. Februar) macht die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr auf den anhaltend hohen Unterrichtsausfall in Bayern aufmerksam. Aus einer Veröffentlichung (PDF, 372 kB) des Kultusministeriums ist ersichtlich, dass im Schuljahr 2018/2019 an Realschulen 11,5 Prozent des regulären Unterrichts ausgefallen sind. An Gymnasien wurden 9,3 Prozent des Unterrichts nicht planmäßig gehalten, an Mittelschulen sogar 11,1 Prozent.

"Der Staatsregierung kann man nur ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Seit Jahren ändert sich wenig daran, dass zu viele Schulstunden nicht planmäßig erteilt werden", erklärt Strohmayr. Die schwäbische Abgeordnete lässt das Argument, dass viele Stunden ja vertreten werden, nicht gelten: Vertretungslehrer seien sehr oft aus einem anderen Fach. Es könne nicht sein, dass die Deutschlehrerin eine Mathestunde halten muss. "Das geht eindeutig auf Kosten der Qualität. Wo Mathe im Stundenplan steht, muss auch Mathe gehalten werden", sagt Strohmayr.

Die Abgeordnete fordert daher, neue Lehrerstellen zu schaffen. Unterricht nach Lehrplan könne nur vollständig gehalten werden, wenn die Lehrerkapazität bei 110 Prozent statt wie bisher bei 100 Prozent liege. "Bei Vertretungsstunden zahlen alle drauf: Die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Eltern", stellt die Bildungspolitikerin fest.

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