SPD: Bayern soll mehr Patienten aus Italien, Spanien und Frankreich aufnehmen

23. April 2020

Gesundheitspolitikerin Ruth Waldmann: Meldung über viele leere Betten auf Intensivstationen muss rasch zu verstärkten Hilfsmaßnahmen führen - Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, jetzt Leben zu retten, wo man kann!

Die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann fordert die bayerische Staatsregierung auf, deutlich mehr als die angekündigten 20 COVID-19-Patientinnen und Patienten aus dem europäischen Ausland aufzunehmen. Laut Zahlen des DIVI Intensivregisters sind knapp über die Hälfte der rund 6000 Intensivbetten in Bayern belegt - 707 Fälle davon sind COVID-19-Patienten (Stand: 23.04.2020). Waldmann erklärt dazu: "Derzeit diskutieren bei uns alle über Lockerungen bei den Ausgangsbeschränkungen im Alltag. Es darf doch nicht vergessen werden, dass vor allem in Italien, Spanien und Frankreich in den Krankenhäusern jeden Tag weiter gestorben wird! Erst am Montag hat Markus Söder in seiner Regierungserklärung die "europäische Solidarität" betont und dabei die Nutzung von gerade einmal 20 Betten in Aussicht gestellt. Wenn ich mir nun die aktuellen Zahlen anschaue, wonach die Kapazität der Intensivbetten in Bayern derzeit bei weitem nicht ausgeschöpft ist, frage ich mich, wie das wohl auf die verzweifelten Nachbarn wirkt?"

Bereits am 23.03.2020 hatte die Gesundheitspolitikerin gemeinsam mit SPD-Fraktionschef Horst Arnold in einem Brief an Ministerpräsident Söder und Gesundheitsministerin Huml die Bitte formuliert, eine vorübergehende Aufnahme von Patientinnen und Patienten aus Italien zu prüfen. Die Forderung wurde aufgenommen und eine Verlagerung von zehn Erkrankten aus Italien nach Bayern in Aussicht gestellt.

Mit Blick auf die fortwährend katastrophale Lage in Italien, Spanien und Frankreich benötigen die europäischen Nachbarn noch immer eine dringende Entlastung, betont die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses und ergänzt: "Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, jetzt Leben zu retten, wo man kann! Das Versprechen der europäischen Solidarität muss eingelöst werden. Darum appelliere ich erneut an die Staatsregierung, die Kapazitäten für COVID-19-Patienten aus Europa zu nutzen, solange wir es gut verantworten können!"

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