SPD fordert Zum Tag des Denkmals: Bayerische Fördermittel erhöhen

10. September 2020

Staatliche Förderung für den Erhalt und die Sanierung von Denkmälern in Bayern ist in den vergangenen knapp 20 Jahren halbiert worden

Der kulturpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Volkmar Halbleib hat anlässlich des Tags des Denkmals am kommenden Sonntag (13. September), die Staatsregierung aufgefordert, die staatliche Förderung für die Denkmalpflege zu erhöhen. Laut Informationen des Landesamtes für Denkmalpflege liegen die Fördermittel für das Jahr 2020 bei rund acht Millionen Euro. Wie aus einer Anfrage der SPD-Fraktion von Ende letzten Jahres hervorgeht, hat sich die Förderung damit in den letzten 20 Jahren praktisch mehr als halbiert (siehe hier). Im Jahr 2000 sie noch bei über zehn Millionen Euro. Da sich die Sanierungskosten in den letzten Jahren etwa verdoppelt haben ist die reale Fördersumme also um deutlich mehr als die Hälfte gesunken, erklärt Halbleib.

„Wir haben definitiv einen finanziellen Notstand in der Denkmalpflege. Ohne deutlich mehr staatliche Mittel verfallen zahlreiche Gebäude in unseren Städten und Gemeinden und unsere Heimat verliert an kultureller Vielfalt. Der Kulturstaat Bayern ist in diesem Bereich definitiv in Gefahr", so der SPD-Politiker.

In Bayern gibt es 110.000 Baudenkmäler und 900 Ensembles in privater, kommunaler und staatlicher Hand. 65 Prozent davon sind Wohngebäude, Bauernhöfe und Handwerkerhäuser. 3.000 Gebäude stehen leer und sind akut gefährdet, vor allem im Nordosten Bayerns. Schon seit Jahren können zahlreiche Sanierungsprojekte im Rahmen der Denkmalförderung nicht mehr berücksichtigt werden. „Gerade für Privatleute ist das fatal, denn allein mit Idealismus funktioniert es nicht. Viele Besitzer trauen sich wegen der unsicheren Situation bei Zuschüssen erst gar nicht an die Restaurierung ihrer alten Gemäuer“, erklärt der Abgeordnete aus Unterfranken.

„Der Denkmaletat wurde seit langen Jahren unverantwortlich nach unten gefahren. Jetzt muss eine Korrektur her“, fordert Halbleib. Nur so sei das auch in der Bayerischen Verfassung verankerte Ziel des Schutzes der wertvollen Bausubstanz zu erreichen.

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