Bildungshaushalt ist Beleg für verfehlte Personalpolitik der Staatsregierung

Bildungspolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr: Geld mag da sein - aber keine Menschen, die unterrichten

20. Februar 2022

Bildungspolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr: Geld mag da sein - aber keine Menschen, die unterrichten

Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr sieht den aktuellen Bildungshaushalt, der am Montag (21.2.) im Bayerischen Landtag debattiert wird, als Beleg für die verfehlte Personalpolitik der Staatsregierung im Bildungsbereich. Zwar verzeichnet der größte Einzelhaushalt einen Zuwachs von drei Prozent. Allerdings werde auch deutlich, dass die Staatsregierung selbst nicht mehr davon ausgeht, auch alle Stellen mit qualifizierten Lehrkräften besetzen zu können. Mit der sogenannten „Nachschubliste“ werden Lehrerstellen in Beträge umgerechnet, die dann für „sonstiges zusätzliches Personal“ an Mittelschulen ausgegeben werden sollen.

"Geld ist da, aber Menschen, die unterrichten, nicht. Das ist die bittere Botschaft dieses Haushalts – und das ausgerechnet nach zwei Jahren Pandemie. Das ist ein schleichender Qualitätsverlust, den wir nicht mittragen werden. Ich fordere die Staatsregierung auf, hier gegenzusteuern", erklärt die Bildungspolitikerin. Die Staatsregierung gehe das eigentliche Problem, nämlich den chronischen Mangel an Lehrkräften, insbesondere an Mittelschulen, nicht an, kritisiert Strohmayr. „Wir brauchen effektive Maßnahmen, um die Attraktivität des Berufes zu steigern, allen voran die Anpassung an A13 bei der Bezahlung von Grund- und Mittelschullehrkräften“.

Zu wenige Stellen gibt es angesichts der gestiegenen Herausforderungen in der Pandemie außerdem im Bereich Schulsozialarbeit. Hier bleibt es bei 100 Stellen mehr pro Schuljahr im Rahmen des Programms „Schule öffnet sich“. "Das ist angesichts der enormen Belastungen für Schülerinnen und Schüler in der Pandemie mindestens ignorant. In Bayern gibt es über 6.000 Schulen, 100 Stellen mehr pro Schuljahr sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein", so Strohmayr. Es sei an verschiedenen Stellen sichtbar, dass die Staatsregierung nicht bereit ist, im Bereich der psychischen Gesundheit Schwerpunkte zu setzen. Weder sei ein Ausbau der Therapieplätze für Kinder und Jugendliche zu verzeichnen noch werde der Mobile Soziale Dienst (MSD) gestärkt oder ausreichend in die Schulpsychologie investiert. Die SPD-Landtagsfraktion hat hierzu Änderungsanträge vorgelegt.

Änderungsantrag: Multiprofessionelle Teams und Schulsozialarbeit auf- und ausbauen

Änderungsantrag: Stärkung des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes (MSD)

Änderungsantrag: Unterrichtsversorgung an den beruflichen Schulen in Bayern endlich sicherstellen

Änderungsantrag: Fortbildung im Bereich Digitale Bildung

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